Mittwoch, 4. November 2015

Big City Life

Unser 5. Beitrag:

Nach der Metropole Montreal ging's für uns in die Hauptstadt Kanadas, Ottawa. Vor der Abreise besichtigten wir noch den Olympia-Park. Im Bild unser Bro Alexis, seine Freundin und wir 2.




Nachdem wir in Ottawa kurz bei unserem Couchsurfing-Host Jason unsere Sachen ablegten, fuhren wir mit ihm und seinen Freunden zu einen "spooky" Halloween-Ride, welcher ein wenig außerhalb von Ottawa stattfand. Wir fanden uns auf einer riesigen Farm/Plantage wieder. Ein paar Schulkinder versuchten uns bei einer Traktorfahrt über das Gelände und in einem Geisterhaus einen Schreck einzujagen, es blieb beim Versuch :)



Nach einem langen Abend in der Nachtszene der Hauptstadt, nutzten wir den folgenden Sonntag (25.10) für einem Stadtrundgang. Am interessantesten und imposantesten war definitiv das Regierungsgebäude/House of Commons. Wir nahmen dort an einer kostenlosen Führung teil und Jason gab uns weitere Hintergrundinformationen, da er selbst für die Regierung arbeitet. Die Bücherei und der Peace Tower im Parlament machten den Besuch auf jeden Fall besonders.





Der Tag endete mit Abendessen in einem äthiopischen Restaurant (hier wird mit den Händen gegessen). Gute Wahl :)


Am nächsten Morgen verließen wir die Hauptstadt schon wieder und machten uns auf in Richtung Natur. Algonquin National Park hieß unser nächster Stopp. Nach einem kurzen Lookout-Trail am Abend und einer weiteren Nacht im Van auf einem Wendeplatz für Schneeräum-Fahrzeuge (vorm Schlafengehen hörten wir vermutlich noch Wölfe zum Vollmond heulen), machten wir uns  am nächsten Morgen erneut auf eine Wanderung. Der Weg führte uns durch Wälder und entlang einiger der über 2400 Seen des Nationalparks.





Gegen Abend fuhren wir weiter zu den Great Lakes, genauer: Bruce Peninsula, eine Landzunge im Lake Huron. Leider war der folgende Tag komplett verregnet, sodass die Hälfte der Reisenden für keine allzu großen Wanderungen zu begeistern war.
Große Wanderungen bezeichnet in diesem Zusammenhang das Verlassen des Autos und so machte sich die andere Hälfte der Reisegruppe auf, die steilen Sandsteinklippen der Niagara-Platte am Lake Huron zu erkunden. Der Regen brachte auch Vorteile mit sich und so konnte man die sonst laut Reiseführer überfüllten Strände und steilen Ufer alleine genießen und beklettern. Nachdem wir dann die größten Spots des National Parks dort abgeklappert hatten und aufgrund der Wanderungen ein Reisender komplett durchgeweicht war, entschlossen wir uns entlang einer Panoramastrecke in die nächste Stadt zu fahren und dort in der Bücherei mit Free-Wifi einen Organisationsnachmittag einzulegen.




Abends wartete dann noch die 200 km lange Fahrt nach St. Mary's zu Christina und Rob auf uns, die wir in Neufundland kennenlernten und uns prompt zum Dinner einluden. Da sie selbst einige Reiseerfahrung hatten, wussten sie genau, was wir brauchten und so verfrachteten wir unseren kompletten Kleiderbestand in ihre Waschmaschine und genossen in den verbleibenden kurzen Hosen+T-Shirts das hervorragende Abendessen. Auch mal wieder eine Nacht in einem "richtigen" Bett war für uns genau das Richtige. Es war eigentlich nicht zu glauben, mit welch' offenen Armen wir empfangen wurden. Rob tauschte sogar seine Schicht, nur um uns am nächsten Morgen Frühstück zu machen und uns St. Mary's zu zeigen. Nachdem wir uns von den beiden verabschiedeten, fuhren wir über Kitchener/Waterloo nach Toronto. Auf dem Weg begegneten wir Ortsschildern wie New Hamburg oder Neustadt. Auch Mennoniten (ähnlich wie Amische) leben in dieser Region.



In Toronto angekommen, mussten wir kurz auf unseren Host Praga warten. Nachdem wir kurz vorher noch einen Super-Bratwurst-Deal (11 Stück für $1) schossen, bereiteten wir ein halbwegs deutsches Essen in seiner Wohnung zu und plauderten ein wenig. Gegen 21Uhr fuhren wir dann noch zu einem Spot, von dem man einen optimalen Blick auf die Skyline von Toronto erhielt. Da wir vorher noch nicht in der Innenstadt waren, war das sozusagen unser erster Eindruck von Toronto, und er war mächtig! Das Lichtermeer rund um den herausstechenden CN Tower war unglaublich. Zuvor hatten wir noch einen zweiten Couchsurfer eingesammelt. Seine Geschichte war sehr inspirierend. Zusammen mit einem Kumpel verließen sie ihr Heimatstadt und machten im September in Toronto mit nur einem einzigen Dollar in der Tasche einen Neuanfang. Das Ziel: Innerhalb von 6 Monaten 50000 Dollar anzusparen. Danach geht es um die Welt, und zwar zu dem jeweils ärmsten Land jedes Kontinents. Dort wollen sie dann eine Änderung/Wandel/Besserung der Lage erreichen. Wer will kann dem ganzen Projekt online folgen (http://www.hashtag365.org/).



Am nächsten Morgen fuhren wir mit der U-Bahn ins Stadtzentrum. Nach kurzem Aufenthalt am Yonge-Dundas-Square, marschierten wir weiter vorbei am Wahrzeichen der Stadt, dem CN Tower und dem Roger's Centre (Baseball & Football Stadion). Weiter ging's durch China Town zum Kensington Market, ein auffallend multikulturelles und lebhaftes Viertel. Hier trafen wir unsere ehemaligen Mitreisenden Rosa und Charly nochmal kurz. Nach einem chilenischen Empanada (gefüllte Teigtasche) machten wir uns an diesem sonnigen Herbsttag (zur Orientierung: 30.10.) auf zur Fähre nach Toronto Island. Obwohl die Insel nur ein paar Meter von Downtown entfernt ist, herrscht dort eine komplett andere Welt. Keine Autos, kein Rummel, viel Bäume und Wiesen ermöglichen einen perfekten Ort zum Relaxen. Wie der Zufall es so will, fanden wir einen Fußball im Park. Nur kurze Zeit später bildeten unsere Rucksäcke und die Bäume zwei Tore und es wurde mit der fenomenalen Skyline im Rücken richtig gebolzt. Nachdem unsere Fußball-Karrieren in der Saison 2014/15 nicht von Glück/Erfolg geprägt waren, nutzte der Jüngere von uns beiden die Gelegenheit und schoss sich aus der Misere. Begünstigt war das ganze natürlich durch eine verletzungsbedingte Aufgabe des Favoriten. Sorry für die ganzen Skyline-Bilder, aber wir konnten uns nicht entscheiden :)













Abends ging's zurück zum Festland und zu unserer neuen Couchsurfing-Hostin Dana. Den Abend verbrachten wir auf dem Sofa und tauschten ein paar Reisegeschichten usw. aus. Der Halloween-Tag startete mit dem Rugby-WM-Finale im Stadtviertel Little Portugal. Über Little Italy ging's nochmal nach Downtown zum Distillery District. Mit Halloween-Kostümen im Gepäck kehrten wir zurück zu Dana's Apartment und verkleideten uns für den Abend. Es ist nicht zu vergleichen mit Deutschland, die Straßen sind voll mit Kindern und Eltern, die Bewohner warten mit Schüsseln voller Süßigkeiten auf die Kids und die Häuser und Vorgärten sind geschmückt mit Kürbissen, Spinnenweben usw.. Dana nahm uns mit auf eine Hausparty und wir hatten einen lustigen Abend in einem Vorort von Toronto.


Die lange Nacht ging leider nicht ganz spurlos an uns vorbei und so ging es erst am folgenden Nachmittag zu einem weiteren Highlight/Must-See/Spektakel - rund 110km von Toronto entfernt warteten nämlich die weltbekannten Niagara-Fälle auf uns. Und in der Tat, es ist atemberaubend. Wir verbrachten dort ein paar Stunden und bewunderten das Ganze. Nach dem Sonnenuntergang werden die Wasserfälle beleuchtet, auch ganz schön anzusehen. Die Bilder können das Schauspiel glauben wir nicht so ganz "rüberbringen".





Noch am selben Abend mussten wir schweren Herzens "Goodbye" zu Kanada sagen und überquerten die Grenze zu den USA. Wir wurden ein wenig mit Fragen durchlöchert, bekamen aber glücklicherweise relativ flott unser Visa für 90 Tage. Und so fuhren wir in der Dunkelheit wieder Richtung Atlantik. Lange ging die Fahrt aber nicht, denn wir wurden prompt von einem Polizei-Auto gestoppt. Grund: Unser linkes Vorderlicht war kaputt. Der Officer gab uns ein Ticket, dass aber verfallen würde, wenn wir in Kürze das Ganze reparieren würden. So durften wir zum Glück weiterfahren, aber schon nach ca. weiteren 20km tauchte erneut das Blaulicht hinter uns auf. Zum Glück konnten wir dem Polizisten aber relativ schnell klar machen, dass wir schon kurz zuvor angehalten wurden. Und so ging es dann nach gut 1-stündiger-Verzögerung weiter, ehe wir auf dem Parkplatz einer Bank unser Nachtlager aufschlugen. Am folgenden sonnigen Tag stand viel Fahrt für uns auf dem Programm. Wir wollten wieder zum Atlantik, nach Boston fahren. Da wir die Maut-Straßen umgehen wollten, erwarteten uns ca. 7 Std. Fahrt. Die meisterten wir aber bravourös und kamen gegen 19Uhr bei unserem Couchsurfing-Host Sean an. Nach ein paar Video-Spielen fielen wir müde ins Bett.
Nachdem wir am nächsten Morgen mit ihm die Wohnung verließen, steuerten wir zuerst die University of Harvard an. Nach einem kurzen Roadtrip durch die Innenstadt und das Financial District besichtigten wir noch das Massachussets Institute of Technology (MIT). Am späten Nachmittag liefen wir dann noch durch die Innenstadt. Nachdem wir durch Montreal und Toronto vielleicht ein wenig verwöhnt waren, begeisterte uns Boston nicht übermäßig.





Das wars wieder mit unserem kurzen Rückblick. Auch die letzte Woche war wieder voller toller Erlebnisse und Eindrücke. Wir durften tolle Menschen kennenlernen, wiedertreffen und wurden Teil des nordamerikanischen Halloweens. Next Stop, die Stadt aller Städte: New York City!









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen