Montag, 28. Dezember 2015

California, here we come


2015 geht zu Ende. Da mein erster Eintrag meine ersten drei Wochen mit Jonas abdeckte werde ich nun unseren zweiten Teil zusammenfassen. Bei meinem letzten Eintrag waren wir gerade auf der Strasse in die Jazz Hauptstadt New Orleans. Wir kamen dort pünktlich zum Thanksgiving Essen am Donnerstag den 26.11 an. Uns kam natürlich auch zu Gute, dass wir durch den Wechsel der Zeitzone noch eine Stunde gewonnen haben. Den höchsten amerikanischen Feiertag verbrachten wir also dann mit einigen weiteren gestrandeten Reisenden. Gegen Abend hatten wir dann eine tolle internationale Truppe beisammen mit der wir zusammen die Haupt-Feier-Straße von New Orleans erkundeten. International ist nicht übertrieben: Rumänien,Spanien,Mexiko,China,USA und natürlich Deutschland.
Nach der ersten Nacht ging es mit einem leichten Kater für manche Teilnehmer Freitag in die Stadt. Musik auf den Straßen, Märkte zum gemütlichen Schlendern und alte historische Gebäude gaben der Stadt den Charme, die sie bis zum dahin besten Ort in den USA machten. Abends ging es dann wieder feiern.



Leider hab ich nicht diesen Grosmeister besiegen koennen :)



Samstag Vormittag machten wir uns dann auf zu den Plantagen. Da New Orleans in der Mündung des Mississippi liegt, ging es für uns also Fluss aufwärts. Wir sahen einige verschiedene Plantagen und entschieden uns die Oak Alley Plantage zu besuchen. Natürlich schafften wir uns den extra orbitanten Eintrittspreis zu sparen und konnten trotzdem alles Sehenswerte besuchen.





Abends ging es dann Richtung Houston, wo wir am nächsten Tag Tickets für das Spacecenter gebucht hatten. Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt, als wir an der größten Rakete der Menschheit der Saturn-V standen. Dann ging es weiter in das aktuelle Bodenkontrollzentrum und wir konnten dem Bodenpersonal live über die Schultern schauen. 



Am Abend stand dann ein weiter fest ausgemachter Fixpunkt unserer Reise auf dem Programm. Ein Steak in Texas. Wir hatten uns folgendes Ziel gestzt:
6 Wochen reisen=6 mal Fleisch.
Nicht ganz geschafft, aber ziemlich nah dran.

Nach dem Steak ging es dann nochmal auf die Straße Richtung Oklahoma City. Weit sind wir allerdings nicht gekommen und wir schlugen recht zeitnah unser Nachtlager auf. 
Unser Plan war folgender: 
Richtung Norden nach Oklahoma City, dann auf die berühmte Route 66 bis nach Albuquerque, New Mexico und dann über Colarado, Utah, Arizona nach Las Vegas.

Also stand dann am Montag die Fahrt von Houston nach Oklahoma City auf dem Plan. Ohne besondere Vorkomnise absolviert. Dann ging es Dienstag früh auf die Route 66.
Erst waren wir ein wenig enttäuscht, da diese alte Strecke entweder nun teilweise in eine große monotone Interstate integriert ist oder kaum noch zu finden als halber Feldweg genau nebenan verläuft. Aber wie immer. Kommt Zeit kommt rat.
Da Texas einen Zipfel zwischen Oklahoma und New Mexico besitzt, kamen wir am Nachmittag erneut an die Texanische Grenze. Hier war die Route 66 das was man sich verspricht. Ein alter verlassener Highway. Wir bauten unsere Campingküche auf und begannen zu kochen. Als wir uns hungrig über das köstliche Ergebnis her machten, trabte ein kleiner sehr süßer Welpe zu uns. Da standen wir nun. Zurücklassen konnten wir ihn nicht, mitnehmen auch nicht. 
Wir fassten uns ein Herz und hielten ein vorbeifahrenden Pickup an. Genau der richtige Wagen. Dem Mann am Steuer konnten wir zwar nicht viel Sympathie für unseren Welpen abgewinnen, aber seiner Beifahrerin dafür um so mehr. Der Welpe mit seinem süßen Blick tat sein übrigens und so adoptierte die Frau kurzerhand unseren kleinen und wir konnten mit einem ruhigen Gewissen zurück auf die Strasse.
Im Abendlicht fanden wir dann noch eine verlassene Tankstelle, einfach malerisch!



Sobald dann die Dunkelheit machten wir es in unserem Auto an der naechsten Raststaette gemuetlich und schliefen.
Am nächsten Tag wieder auf die Route 66. Tolle Landschaft, verlassene Häuser und viele Kuhherden waren entlang des Weges zu finden. Mittag haben wir dann auf einem verlassenen Rasthof nach der Grenze zu New Mexiko gemacht. 







Am nächsten Tag gings dann über Albuquerque nach Colorado. Alles sah aus wie im wilden Westen. Auch hier fanden wir wieder einen tollen Platz zum Mittagessen. Eine verlassene Scheune stand am Strasenrand. Also schnell alles aufgebaut und während das Nudelwasser warm wird diese Scheune durchwühlt. Sie gehörte offenbar einem Musiker. Jonas fand drei Elektrogitarren-Effektgeräte, die er nun via Internet zu Geld machen wird.:)

Mit einem fröhlich gestimmten Mitreisenden ging es dann weiter und wir erreichten gegen Abend den ersten Nationalpark in Colorado. Der Mesa Verde Park liegt am südwestlichen Eck von Colorado und ist bekannt für die gut erhaltenen Indianerhäuser, die direkt an der steilen Felswand erbaut wurden. Wir schafften es gerade noch den Sonnenuntergang auf einem der Berge zu genießen und fuhren dann zum Campen vor die Tore des Parks. Mit dem ersten Sonnenlicht machten wir uns dann zu den Häusern auf. Leider kann man wegen Einsturzgefahr nicht in die Häuser gehen und so blieb es bei schönen Aussichten und einem Museumsbesuch.



Mittag machten wir uns dann zum Monument Valley auf. Diese roten Felsen die aus einer sonst sehr flachen Landschaft aufragen waren schon Inspiration und Drehort für einige Western. Die Fahrt dorthin war schon spektakulär. Wir kamen wieder gegen Abend an und machten schnell noch ein paar Bilder im Sonnenuntergang. Vor Sonnenaufgang gings dann zu einem Spot von dem aus die Felsen im Morgenlicht ihre volle Strahlkraft entfalten. Danach gings auf einer Off-Road Straße durch das Indianerreservat. Wir waren einfach begeistert von der malerischen Umgebung. Wie im Film, es fehlte lediglich, dass wir das ganze auf dem Pferd erkunden. Zum Glück gibt es aber dort Indianer die Reittouren anbieten. Also einfach mal gefragt was  sowas kostet.....natürlich jenseits eines Low-Budget-Travelers. 
Also ein bisschen verhandelt und wir bekamen eine längere Kostprobe vom Wild-West Gefühl. Mit einem Indianer Führer durch die Prärie reiten, gehört auf jedenfall nun zu meinen Top-Erlebnissen auf diesem Trip. 







Am Nachmittag ging es dann weiter zum Grand Canyon. Als wir ankamen war auf einmal dieses tolle einsame Reisgefühl in der Wüste wie weggeblasen. Alles voller Menschen. 
Natürlich war der Grand Canyon beeindruckend. Aber fassen konnte man es nicht so richtig. Einfach eine riesige, wirklich riesige Schlucht in der noch weiter Schluchten zu sehen sind. Aus diesem Grund wollten wir unbedingt hineinwandern. Man sagte uns, dass es nicht empfohlen wird die 24 km Wanderweg und 1400 Höhenmetern an einem Tag zurückzulegen. Aber wie das nunmal so ist,haben wir es trotzdem versucht und ich kann alle beruhigen auch geschafft.













Nach diesem anstrengenden Wandersonntag ging es dann Montags frischgeduscht Richtung Utah, um dort noch zwei Nationalparks zu besuchen. Auf dem Weg lag noch der sog. Horseshoe Bent. Da der Colorado River hier eine 270 Grad Kurve macht(ja wir haben lange ueberlegt wie das ueberhaupt moeglich ist), sieht diese Schlucht von oben wie ein Hufeisen aus.



Naechster Stop war der Bryce Canyon National Park in Utah. Faszinierende rote Steinformationen sind  das Aushaengeschild der Nationalparks in Utah. Wir verbachten also Dienstag im Bryce Canyon und Mittwoch im Zion National Park. Ich habe die Bilder hier zusammengefasst:









Donnerstag ging es dann Richtung Las Vegas. Allerdings nahmen wir noch einen kleinen Umweg in Kauf um den beruehmten Hoover Damm zu besichtigen. Hier im Westen ist der Klimawandel deutlich zu spueren, denn z.B. der Stausee fuehrt nur noch ein Drittel seiner urspruenglichen Wassermenge.
Dann weiter nach Vegas. Leider kann ich nicht wirklich viele Bilder mit euch teilen, da die Meisten nicht Internettauglich sind :)
Samstag verliesen wir dann Vegas und machten uns Richtung San Francisco auf. Der Death Valley und der Seqoia National Park lagen hier auf dem Weg. Beide haben jeweils eigene Rekorde:
Death Valley ist der heiseste Ort der Welt.
Sequoia hat die die Baeume mit dem groesten Volumen der Welt.

Wir wurden hier echt ueberrascht. Dachten wir doch die Baeume stehen in einem einfachen Wald. Leider falsch. UNs wurde der Zutritt verwehrt. Nur mit Schneeketten gestattet....
Aber wiedermal aus der Not eine Tugend gemacht. Andere Leute angesprochen und mit denen Kosten und Tag geteilt :)


Nach einem Sonntag im Schnee ging es dann ab nach San Francisco.






Am Dienstag verliesen wir dann schon wieder San Francisco und fuhren Richtung LA. Dort kamen wir Mittwoch Abend an, wo ich mit meinem zukuenftigen Reisepartner Anselm mein erstes NBA Spiel besuchte. Jonas hatte uns fuer Donnerstag frueh halb Sechs Tickets fuer den neuen Star Wars besorgt. Also standen wir dann nach einer Nacht vor dem Mc Donalds um 5.15 vor dem Kino. Alles zu. Da mein ich zu Jonas, schau nochmal bitte auf die Tickets, das ist sicher nicht heute. Ich hatte Recht!!! Wir waren 1 Tag zu frueh. Naja das Beste draus gemacht. Auf einen der zahlreichen Huegel um LA gefahren und da den Sonnenaufgang angeschaut.




Danach gings dann zum California Space Center, wo wir das Zweite von noch Drei Space Shuttles steht.
Am naechsten Tag konnten wir dann ins Kino und haben den Film sehr genossen.
Am Sonntag vor Weihnachten hab ich dann Jonas am Flughafen abgesetzt und er ist heimgeflogen. Danke fuer die coole Zeit. Fuer mich gings dann Montag weiter und mittlerweile bin ich in Dallas. Hier verbringe Silvester und danach gehts mit Anselm und David(zwei Studienfreunde) nach Mexiko.
Somit allen einen guten Rutsch!!

PS: Den zweiten Teil musste ich auf einem amerikanischen Laptop schreiben. Ohne Umlaute war ich dann doch sehr schreibfaul :)