So nun also der 4. Beitrag.
Nach der größten Stadt New Brunswicks Saint John führte uns der Weg in die Provinzhauptstadt Fredericton. Entlang eines "very scenic drive" konnten wir nun die "fall colours" in ihrer ganzen Pracht entdecken. Kilometerweit führte uns die Straße durch die farbigen Wälder. Die Fahrt wurde, im Nachhinein kann man sagen, aufgrund der Szenerie glücklicherweise, länger als wir zuerst dachten. Die Straße, die wir wählten, sollte sich mit Hilfe von vier Fähren entlang des Saint John River Richtung Norden schlängeln. Nach der ersten Fähre und einer weiteren Stunde Fahrt waren es nur noch wenige Kilometer zum nächsten Anleger, als wir von einem Bautrupp gestoppt wurden. Sie erklärten uns sehr freundlich, dass die Straße vom Regen weggerissen wurde, so wie die meisten anderen in der Region. Da ihnen aber nach eigener Aussage die Schilder ausgingen, war leider keinerlei Umleitung ausgeschrieben. Sie erklärten uns nun, dass es am Ende doch geschickter wäre einfach wieder zurückzufahren. Mit einem "Viel Glück ihr schafft das"-Klapps durch das geöffnete Autofenster entließ uns der Verkehrswachtobermeister wieder auf die Straße. Somit ging es wieder eine Stunde zurück und nach einem skeptischen Blick des ersten Fährmeisters machten wir uns auf einer anderen schnelleren Route Richtung Provinzhauptstadt auf.
In Fredericton schlenderten wir kurz durch die kleine Innenstadt und besuchten das Parlament der Provinz. Der äußerst nette Wachmann ließ uns sogar ausnahmsweise in den Sitzungssaal. Von Fredericton ging es dann weiter auf der Panoramaroute nach Edmundston wo uns Rosa verließ und sich auf den Weg Richtung Quebec City aufmachte. Wir hingegen wählten noch eine Route durch die Appalachen. Nach einer kurzen Wanderung in Campbelton verließen wir schließlich New Brunswick und setzten nach Quebec über. Hier nahmen wir noch einen Ureinwohner per Anhalter über die Grenzbrücke mit. Allerdings erzählte er uns nicht allzu viel über die Kultur der "First Nation People", sondern mehr über die fantastisch billigen Zigarettenpreise im Reservoir. Von nun an befanden wir uns auf der Halbinsel "La Gaspésie" und somit in Quebec.
Hier gab's dann einen mittelgroßen Kulturschock für uns. Englisch taucht nur noch selten auf und auch bilinguale Einwohner gibt es eher wenig. Zudem ist das Benzin teurer, der Alkohol billiger und Baguette ist in jedem Supermarkt zum Spottpreis erhältlich. Wir nächtigten an der Südküste und am nächsten Tag ging's über Percé und Gaspé zum Nationalpark Forillon. Leider war das Wetter den ganzen Tag nicht optimal, daher fuhren wir viel an der Küstenstraße entlang. Trotz des Wetters oder vielleicht gerade deswegen war die Fahrt ein Erlebnis für sich. Die Straße lies keinen Platz für einen Strand zwischen ihr und dem Meer. Dieser Umstand und das zuvor erwähnte schlechte Wetter hatten eine stürmische See der Wellen bis auf die Straße brachen zur Folge. An der Nordküste dann auf einmal der Schock, wir standen mitten im Schnee. Damit hatten wir im Oktober noch nicht gerechnet. Aber glücklicherweise sind wir nicht aus Zucker. Am Abend steuerten wir das Sea Shack Hostel in St. Anne des Montes an, das Paul empfohlen wurde. Ein Party-Hostel direkt am Strand mit eigener Bar und unserem persönlichen Highlight, dem Whirlpool. Kaum eingecheckt, saßen wir bei Temperaturen um den Gefrierpunkt unter freiem Himmel mit einer Bier-Flöte in der Hand im heißen Wasser. Optimal! Nach ein paar Pints des lokalen Hopfengetränks in der Bar, ging's zurück zum Schlafen ins kalte Auto. Aber zu unserer Überraschung war die Nacht gar nicht sooo kalt.
Nachdem wir ausschliefen, frühstückten und uns für Unterkünfte für die kommenden Nächte kümmerten, fuhren wir ca. 30Km zum Parc National de la Gaspésie (17.10.). Der Park war komplett unter einer dünnen Schneedecke. Aber da es sehr sonnig war, nutzten wir den schönen Tag und erklommen den Mont Olivine. Am Gipfel erwartete uns ein eindrucksvolles Panorama. Das genossen wir ein paar Minuten. Als wir kurz davor waren, aufzubrechen und abzusteigen, sprach uns ein Mädel auf deutsch an. Es stellte sich heraus, dass Sabrina für ca. 3 Jahre in Köln lebte und sie war mit einer Freundin wandern. Sie waren besser vorbereitet als wir und hatten Gipfel-Bier, Sandwich und noch einen extra Sandwich (How I met your mother Fans wissen bescheid) dabei. Wir blieben noch gut eine Stunde am Gipfel und fütterten die Vögel, plauderten und genossen die Landschaft und den ersten Schnee des Jahres.
Nach dem Abstieg sahen wir auf der Heimfahrt noch unzählige Elche und Caribous.
Zurück im Hostel kochten wir schnell. Zwei Mädels aus Quebec boten uns noch ein bisschen lokales Sea Food an. Beim Gespräch mussten wir wiederum feststellen das Englisch für die Quebecoises wirklich kaum eine Rolle spielt. Später wartete wieder der Whirlpool auf uns. Dort lernten wir Chris aus Montreal und Gretchen aus Belgien kennen. Abends konnte man uns natürlich wieder in der Bar finden. Auch hier konnte man den dominanten französischen Einfluss spüren, nahezu auschließlich französische Lieder, die die meisten Gäste lauthals mitgrölen konnten. Leider war zu dieser Zeit der Saison nicht allzu viel los und der Großteil der Gäste war französischsprachig. Aber was im Sommer hier los ist, kann man sich wohl kaum ausmalen. Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass wir nächstes Jahr nochmal zurückkehren. Time will tell...
Den nächsten Tag (19.10) begannen wir noch ein letztes Mal im Whirlpool, ehe wir dann am frühen Nachmittag nach Quebec City aufbrachen. Da wir keinen Couchsurfing-Host fanden, schliefen wir nochmal im Auto. Freeeezing. Relativ früh machten wir uns auf den Weg in Richtung Parc national de la Jacques Cartier. Hier unternahmen wir eine Wanderung, die uns am Ende aufgrund von vereisten Passagen vor einige Probleme stellte. Aber die Aussichtsplatform bot uns wieder einen exzellenten Blick über die Landschaft und war definitiv ein schöner Ort zur Brotzeit, auch wenn zwei Marder und freche Vögel uns das Mahl nicht so ganz gönnten. Am Abend schlenderten wir noch kurz durch die Altstadt von Québec, ehe wir ab 19Uhr von unserem Couchsurfing-Host Yvan erwartet wurden. Ein Mann um die fünfzig, der ein wenig außerhalb der Stadt wohnt und auch eine große Hingabe für's Reisen hat. Wir hatten unser eigenes Zimmer und er kochte sogar für uns. Am folgenden Tag (20.10) besichtigten wir nochmal Quebec. Eine schöne kleine Stadt! Highlight ist wohl das zentrale Hotel Château Frontenac. Am Nachmittag nahmen wir noch an einer Führung durch das Parlament von Quebec teil. Die Führerin gestaltete das Ganze sehr interessant und wir durften sogar während einer Sitzung auf die Zuschauerplätze des Sitzungssaals. Abends revanchierten wir uns bei Yvan und kochten für ihn Max's berühmte Karthäuser Klöß'. Yvan bot uns noch tire d'érable an, eine Mischung aus Ahornsirup und Zucker. Somit endete der Tag mit zwei Süßspeisen.
Daher musste am nächsten Tag wieder gewandert werden. Wir fuhren zum Parc national de la Mauricie. Leider war er schon weitgehend geschlossen, aber wir machten eine flache Wanderung durch den endlosen Wald und entlang eines anmutig ruhigen Sees. Hier konnten wir nochmal einen guten Blick auf die langsam abklingenden Herbstfarben erhaschen. Böse Zungen behaupten wir haben den Höhepunkt der Blätterverfärbung im Whirlpool verbracht. Who knows.. :)
Abends fuhren wir in die größte Stadt Quebecs, nach Montreal. Wir hausten hier relativ zentral bei Alexis. Er ist zwar erst 17, aber hostet zusammen mit seinem Vater (Fotograf) ab und zu Couchsurfer in seinem schönen Haus. Wir haben das Untergeschoss für uns. Traumhaft! Montreal ist die erste Millionenstadt auf unserem Trip. Wir besuchten die Altstadt, den Mont Royal und den Olympia-Park.
Soweit für diese Ausgabe. Nach Montreal haben wir am Wochenende Quebec verlassen. Bis auf die Sprachbarriere, eine wirklich schöne Provinz, die wir ins sehr guter Erinnerung behalten werden. Hier noch ein kleiner Überblick über unsere Route.
Sonntag, 25. Oktober 2015
Dienstag, 13. Oktober 2015
1 Post, 3 Provinzen
So nun nach ca. 2 Wochen unser dritter Eintrag.
Nach einem wunderschönen Tag am Fuße des Cape Breton Nationalparks, setzte leider der Regen ein. Den ersten Tag hielten wir noch aus und verbrachten die Zeit im Auto, Bücherei und Museum.
Nach einem wunderschönen Tag am Fuße des Cape Breton Nationalparks, setzte leider der Regen ein. Den ersten Tag hielten wir noch aus und verbrachten die Zeit im Auto, Bücherei und Museum.
Nach dem zweiten schlechten Tag und einer miserablen
Wettervorhersage, beschlossen wir Cape Breton und den Cabot Trail zu verlassen.
Wir wollten nun einen Tag früher nach Halifax um einen Ölwechsel zu
arrangieren. Aber bekanntlich kommt es ja erstens anders, und zweitens als man
denkt. Nachdem wir in Antigonish (eine Kleinstadt südlich von Cape Breton
Island) schon mal nach einer Werkstatt suchten und aus dem Supermarkt
zurückkamen, sprach uns ein kräftiger junger Mann auf Deutsch an. Es stellte
sich heraus, dass er Deutscher war und Football an der dortigen Universität
spielte. Er lud uns zu seinem Spiel am nächsten Tag ein und auch zur
anschließenden Hausparty. Just an diesem Wochenende war nämlich Homecoming, das
wohl größte Fest am Campus. Wir sagten ihm spontan zu und schon saßen wir am
Samstag-Mittag bei strömenden Regen im Football-Stadion, nachdem Mete uns wie
versprochen auf die Gästeliste setzte und wir so kostenlos zuschauen durften.
Abends waren wir dann bei ihm zuhause und erlebten unsere erste kanadische
Hausparty. Über die dortigen Geschehnisse wurde Stillschweigen vereinbart.
Nach viel
Schönheitsschlaf begann der Sonntag mit dem deutschen „Clásico“. Grenzwertiges
Spiel. Sodann machten wir uns auf den Weg zum Halifax Airport, wo wir unsere
beiden Mitreisenden Rosa und Charly am Abend abholen wollten. Nachdem die
beiden ihre Flüge gut überstanden hatten, wurden sie freudigst von uns
empfangen.
Für den nächsten
Tag (05.10) war Halifax geplant. Nach kurzem Ölwechsel, machten wir einen
kurzen Stadtrundgang, abgerundet durch Café und Tee auf der Dachterasse der
Library. Zum Sonnenuntergang fuhren wir zu Peggy’s Cove, einer Bucht mit
Leuchtturm (eines der meist fotografierten Motive Kanadas).
Nachdem die
Mädels uns kulinarisch ein wenig weiterhalfen, ging’s nach großem Frühstück
(O-Ton: Die wichtigste Mahlzeit am Tag) zum Kajaken. Trotz mangelnder
Kajak-Kenntnisse wagten wir uns auf den Kejimkujik Lake. Die Sonne ließ den See
und Umgebung in seiner ganzen Pracht erstrahlen. Wir verausgabten uns nicht zu
arg und wählten eine kurze Route, ehe es dann nach kurzem Zielsprint (Paul und
Rosa for the win) zurück zur Anlegestelle ging. Nach einem kurzen Stück den
angrenzenden Fluss hinauf, entschieden sich die Mädels ein wenig zu wandern.
Währenddessen paddelten wir nochmal auf den See und genossen die Sonne, die
Menschenleere, die Ruhe des Sees und den Strand. Am Abend fuhren wir noch in
Richtung Digby, wo wir hinter einem Damm am Atlantik unser Nachtlager
aufschlugen.
Am Samstag
erkundeten wir dann PEI mit seinen roten Stränden, Dünen und dem unfassbar
starken Wind. Leider war die Saison schon vorüber und die beliebte Urlaubsinsel
weitgehend leergefegt. Abends machten wir uns auf den Weg nach Charlottetown,
der charmanten, kleinen (ca. 30000 Einwohner) Provinzhauptstadt von Prince
Edward Island. Unser letztes gemeinsames Abendessen verbrachten wir in einem
Restaurant am Hafen. Hier wurde uns zum ersten Mal in unserem Leben ein Hummer
serviert. Bis man die Prozedur halbwegs verstanden hat, dauerte es ein wenig.
Dennoch kann ich, zumindest für meinen Teil sprechend, sagen, dass es wirklich eine
sehr schmackhafte Delikatesse ist und zusammen mit Buttersauce, Kartoffelsalat
und Coleslaw auch sehr sättigend ist. Die Mädels gingen zurück ins Hostel,
während wir noch die Nachtszene von Charlottetown erkundeten und ein wenig der
irischen Live-Musik lauschten.
Am nächsten
Morgen mussten wir schon „Goodbye“ zu unserer Charly sagen, da sie sich zurück
auf den Weg nach Toronto machen musste. Der Sonntag war weitgehend Ruhetag und
nach kurzem Stadtrundgang, Kochen im Hostel und ein paar Telefonaten mit den
Liebsten zuhause, verließen wir die kleinste kanadische Provinz nach 2 Tagen
schon wieder.
Und so ging’s in
die 4. Kanadische Provinz, New Brunswick. Unser erster Halt waren die Hopewell
Rocks an der Bay of Fundy, die Bucht mit dem größten Tidenhub der Welt. Die
ausgespülten Felsen waren bei Ebbe ganz beeindruckend. Nach dem
Morgenspaziergang verbrachten wir den restlichen Tag im Fundy Nationalpark mit
ein wenig Wandern und Relaxen.
Der folgende Tag führte uns nach Saint John, einer größeren Stadt im Süden New Brunswicks an der
Bay of Fundy. Nachdem wir an zwei mächtigen Kreuzfahrtschiffen vorbeischlenderten, erkundeten wir ein wenig die Stadt zu Fuß, ehe wir die durch die Flut verursachten Reversing Rapids (quasi umgedrehte Stromschnellen) betrachteten. Hier drückt die Flut den Fluss zurück ins Land und es entstehen eben genannte Naturschauspiele.
To our English followers: As you can see we did a whale watching tour and visited PEI and New Brunswick. We are now entering Quebec and are looking forward to see the fall colours there. Just write a mail to pmax0109@gmail.com or comment below, that we know that you are still following J
Cheers, Paul and Max
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