Empire State of Mind

Nach unserer kurzen Zeit in Boston, fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein zum Cape Cod. Wir fuhren bis zur Spitze der Halbinsel nach Provincetown. Die Urlaubsregion war ein wenig verlassen, aber wir genossen die Strände bei wirklich sommerlichen Temperaturen. Nach einer Nacht in Provincetown und einem ruhigen Tag, machten wir uns auf den Weg Richtung Süden und durchquerten den kleinsten US-amerikanischen Bundesstaat, Rhode Island.

Auf dem Weg fuhren wir an einem Hotel vorbei, dass als Kulisse für das Staffelfinale einer sehr bekannten Sitcom benutzt wurde. Wer weiß es?

Der folgende Tag (6.11) führte uns über die Yale University in New Haven, Connecitut endlich nach New York City.

Da wir bei unserem Couchsurfing-Host erst gegen Abend sein wollten, verfolgten wir unsere Schnapsidee mit dem Auto durch Manhattan zu cruisen. Gesagt, getan - mit Beginn in der Bronx, viel Gehupe und Staus, landeten wir nach einiger Zeit im Herzen der Stadt und fuhren über den Broadway und am Time Square vorbei. Vier Stunden Stop-and-Go im chaotischen Stadtverkehr waren den Spaß aber definitiv wert! Abends trafen wir dann ein wenig verspätet bei unserem Host Viraj in Maplewood, New Jersey ein. Er ist Gesangs-/Musiklehrer und ein absolut feiner Kerl.

Am nächsten Tag (07.11) ging's für uns dann zum ersten Mal per Fuß durch die Innenstadt. Nach gut 40-50 Minuten Zugfahrt, kamen wir am Bahnhof direkt unter dem Madison Square Garden an und machten uns auf den Weg zum Times Square. Von dort ging es zum Central Park, wo wir bei 20°C wunderbar relaxen konnten. Wir passierten den Broadway, das Rockefeller Center und das Empire State Building. In der Nähe auf einer Rooftop-Bar direkt am Empire State Building gönnten wir uns ein paar Gerstensäfte bei atemberaubender Kulisse. Nach der Fahrt zurück nach New Jersey fielen wir relativ schnell und müde ins Bett.

Neuer Tag, neues Spiel (8.11). Mit dem Zug ging's wieder in die Innenstadt. Erster Halt war diesmal Harlem. Dort besuchten wir zwei Gospel-Kirchen. Die erste war eher wie man das aus dem Fernseher kennt mit einem Gospel-Chor. Die zweite war dann jünger, freier und lauter. Flachbildschirme, DJ und laute Bässe hallten durch das Gebäude. Ein paar Jugendlichen tanzten und sangen und brachten das Gotteshaus zum Beben. Danach folgte eine Predigt, die es in sich hatte. Der "Pfarrer" brachte unglaublich viel Leidenschaft und Emotion mit, sehr inspirierend. Kirche geht auch so...
Weiter ging's. Diesmal liefen wir durch den kompletten Central Park (2,5 Meilen lang) und streiften das Guggenheim-Museum mit seiner auffälligen Architektur. Wir stärkten uns am Broadway mit Käse-Pizzastücken für 99Cent. Den Laden hatten wir am Vortag entdeckt, es sollte nicht unser letzter Besuch sein :) Mit der Subway ging's Richtung South Ferry. Die kostenlose Fähre führt die Passagiere vorbei an der Freiheitsstatue nach Long Island. Dort machten wir wieder kehrt und nahmen direkt die nächste Fähre zurück. Wir spazierten noch kurz durch den Financial District (Wall Street) und besuchten das 9/11 Memorial. Nach dem ordentlichen Fußmarsch, waren wir aber dann auch froh, als wir im Zug zurück nach Maplewood saßen.

Nach viel Schlaf ging's an einem weiteren freundlichen Tag ein weiteres Mal nach New York City. Diesmal liefen wir über die Stadtteile West Village, Greenwich Village, Little Italy und Chinatown nochmal zum One World Trade Center. Wir überlegten uns für $32 den Turm zu besichtigen, entschieden uns aber dagegen. Somit ging's über die Brooklyn Bridge auf die andere Seite des East River. Sowohl von der Brücke, als auch von der Uferpromenade, ergab sich ein exzellenter Blick auf die Skyline. Max tüffelte und schoss ein paar unglaubliche Bilder. Wir ließen die Sonne untergehen und schlenderten zurück. Max machte sich dann auf dem Weg zum Flughafen um seinen Kumpel Jonas abzuholen, ich fuhr zurück zu unserem Couchsurfing-Host. Nach ein paar Kommunikationskomplikationen (schönes Wort), trafen Max und Jonas dann gegen 2Uhr morgens auch ein.

Mit Jonas ging's am nächsten Tag erneut mit dem Zug Richtung City Centre. Wir machten eine kompakte 1-Tages-New-York-Tour. Times Square, Broadway, Central Park, UN Headquarters (hier machten wir an dem regenerischen Tag eine informative Tour), Chrysler Building, Empire State Building, Grand Central Station, Ground Zero, Brooklyn Bridge, Flatiron Building. Eine gelbes-Taxi-Fahrt später, erreichten wir dann auch schon wieder den Bahnhof und setzten uns in den Zug zurück nach Maplewood. Hier verbrachten wir unseren vorerst letzten gemeinsamen Abend.

New York City war nochmal ein richtiges Highlight, kaum zu beschreiben. Eine verrückte Stadt, so viel zu Sehen, so viele Menschen, so viele Eindrücke.. Erst mal sacken lassen... Oder um Jay-Z und Alicia Keys zu zitieren:

In New York,

Concrete jungle where dreams are made of

There's nothin' you can't do

Now you're in New York

These streets will make you feel brand new

Big lights will inspire you

Let's hear it for New York, New York, New York

Wir ihr vielleicht schon wisst, trennen sich unsere Wege heute. Max und Jonas fahren weiter mit dem Van Richtung Süden und später dann quer durch die USA Richtung Los Angeles. Ich hingegen fliege morgen zurück nach Kanada (Calgary). Dort will ich in der Nähe nach Arbeit suchen und einen Winter mit viel Skifahren in den kanadischen Rocky Mountains verbringen!

Wir haben vereinbart, solange bis wir wieder zusammen reisen, 2 Ausgaben zu schreiben und zu veröffentlichen, eine vom Roadtrip in den USA und eine Version aus dem kanadischen Winter.